Porsche 914: eine andere Perspektive

Das vor 55 Jahren eingeführte Modell 914 ist für Porsche etwas völlig Neues. Es handelt sich um das erste Serienfahrzeug der Marke mit Mittelmotor, das erste, das nur als offene Version angeboten wird, und das erste, das als neue Modellreihe konzipiert wurde und sich von den Fahrzeugen mit Heckmotor unterscheidet. Der 914, der im September 1969 auf der IAA in Frankfurt debütierte, ist das dritte völlig neue Serienauto von Porsche piese auto online.

Porsche 914: eine andere Perspektive

Der Vierzehner, oder „der Vierzehner“, wie ihn die Deutschen nennen, war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht voraus, wirkte im Jahr 1969 jedoch fremdartig im Vergleich zu den eleganten Klassikern, die Porsche zu wahrem Weltruhm verhalfen. Das Design des Autos erntete nicht die erwarteten positiven Kritiken und vielleicht hat das Unternehmen deshalb den Namen des Designers, der das Auto entworfen hatte, nie in den Medien erwähnt. Offiziell heißt es, das Modell sei das Ergebnis der Zusammenarbeit zweier untrennbar miteinander verbundener Automobilkonzerne: Porsche und VW. Ersterer wollte ein völlig neues Modell, konnte es sich aber nicht leisten, während VW seine Produktpalette mit einem frischen Design bereichern wollte. Und das ist völlig logisch, denn Mitte der 1960er Jahre wirkte der Karmann Ghia schon recht veraltet und seine Ablösung durch ein völlig neues Modell war dringend erforderlich.

So kam es zwischen den beiden Unternehmen zu einer Vereinbarung, wonach Volkswagen Porsche mit der Konstruktion eines von Karmann zu produzierenden Sportwagens beauftragte. Man entschied sich, ihn mit VWs neuem 1,7-Liter-Boxer-Vierzylindermotor auszustatten, der für den zukünftigen modernen VW 411 Fastback vorgesehen war, während Vorderradaufhängung, Lenkung und Fünfganggetriebe vom Porsche 911 stammten. Das Auto kam in Europa als VW-Porsche auf den Markt, wurde auf dem amerikanischen Markt jedoch nur als Porsche verkauft. Auch im Innenraum mischen sich bekannte Elemente von VW und Porsche.

Als das Designteam in Zuffenhausen 1964 das VW-Porsche-Projekt übernahm, befasste es sich mit mehreren Konzepten, darunter auch Exterieur-Vorschlägen, ging dann aber seinen eigenen Weg. Anfang 1966 wurde das endgültige Außendesign, entworfen vom damaligen Porsche-Chefdesigner Heinrich Klie, genehmigt.

Zusätzlich zu den Fahreigenschaften verfügt die Mittelmotorvariante über einen Kofferraum vorne und hinten, was sie zu einem echten Reisewagen macht, mit einem Hardtop-Dachelement, das sich in den hinteren Bereich versenken lässt. Diese Konfiguration, kombiniert mit dem charakteristischen Design, grenzt den 914 deutlich vom 911 ab. Optisch unterscheidet sich das Auto nicht nur deutlich von den übrigen Modellen des Hauses, sondern auch von den Sportmodellen anderer Firmen und erweist sich bei seiner Premiere im Jahr 1969 als bemerkenswert eigenständig im Design.

Leider war der 914 in Europa von Anfang an zum Scheitern verurteilt, da er zwar als VW-Porsche, aber nicht als VW oder Porsche wahrgenommen wurde. In einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Es bietet unglaubliches Handling, intelligentes Design und bewundernswerte Effizienz. Das Chassis wurde vom legendären Porsche-Ingenieur Helmut Bott entwickelt und bewährte sich 1970 in Le Mans, wo es die GT-Kategorie gewann, den sechsten Platz in der Gesamtwertung und den vierten Platz im Effizienzindex belegte.

Zwischen 1970 und 1976 wurden insgesamt etwa 119.000 Exemplare produziert, was eigentlich eine sehr gute Leistung ist.

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Der Vierzehner, oder „der Vierzehner“, wie ihn die Deutschen nennen, war seiner Zeit in vielerlei Hinsicht voraus, wirkte im Jahr 1969 jedoch fremdartig im Vergleich zu den eleganten Klassikern, die Porsche zu wahrem Weltruhm verhalfen

So kam es zwischen den beiden Unternehmen zu einer Vereinbarung, wonach Volkswagen Porsche mit der Konstruktion eines von Karmann zu produzierenden Sportwagens beauftragte